Wow, was für eine Reise! Nach fast einem ganzen Tag Flug bringt uns der Flieger nach Hause. 75 Tage durch Thailand, Malaysia, Singapur, Neuseeland und Australien liegen hinter uns. Fast 3 Monate voller Eindrücke und Erlebnisse - und über 10.000 Fotos und 53 Gigabyte Filmmaterial!

Wie soll man da ein Fazit ziehen? Am Besten gar nicht. Thailand und Neuseeland werden wir definitv nicht zum letzten Mal besucht haben. Diese zwei Länder zählen definitv zu unseren Lieblingen auf der Reise. 

Thailand mit seinen Stränden, den immer freundlichen Menschen, einem unglaublichen Kontrast zwischen primitivem Dschungeldorf und Partymeile und Städten, die niemals schlafen kann man einfach nicht nur einmal besuchen. Dieses Land erwischt einen mit voller Breitseite und stellt einem das gesamte Weltbild erst einmal auf den Kopf - bis man feststellt, dass dieses Chaos, diese Kontraste und das Gewusel irgendwie doch immer funktioniert. 

Malaysia und Singapur können in der Summe Thailand nicht das Wasser reichen. Natürlich gibt es auch hier enorm viel zu sehen und zu erleben. Aber hier gehen die Uhren doch irgendwie anders. Hier prallen das asiatisch-geordnete Chaos mit kolonialen Einflüssen zusammen - eine Mischung, die mitunter verwirrt. Chinesische Schriftzeichen auf einem holländischen Haus, Kolonialstil neben Chinatown, bröckelnde Hindu-Tempel, superschicke Rooftop-Bars auf Hochhäusern mit katastrophalem Service oder die am Reißbrett entworfene Metropole Singapur mit Infinity-Pool im Hotel - hier fällt es deutlich schwerer, die Situation einfach mit einer gehörigen Portion Gelassenheit hinzunehmen.

Neuseeland. Wow. Wie können Viereinhalb Wochen zu kurz sein, um mal eben 5500 km zu fahren? Wir rollen mit dem Camper durch eine Landschaft, an der man sich einfach nicht satt sehen kann. Und wenn es doch einmal eintönig  wird, dann wechselt die Landschaft von einem Moment auf den Nächsten zu einer komplett anderen Szenerie. Flachland mit Schaffarmen, bewaldete Hügel, Gebirge im Alpen-Format direkt neben dem Meer. Und jeder sehenswerte Winkel ist erschlossen: Wanderwege, Hängebrücken, Campingplätze und touristische Angebote für jeden Geschmack. Das Land lädt dazu ein, einfach in den Tag zu starten und zu schauen, was da kommt...

Australien hat einen Nachteil: Es ist einfach nur unglaublich groß. Als Neuseeland-Verwöhnte Camper-Reisende war Australien mit geführten Bustouren definitiv ein Rückschritt. Der Umschwung vom eigenständigen Erkunden zum Aussichtspunkte-Marathon auf dem Präsentierteller hat unserer Reise-Euphorie definitiv einen kleinen Dämpfer verpasst. Nicht dass Australien nicht auch wunderschön ist. Aber nach dem 5. Aussichtspunkt mit Kalksteinfelsen und dem 8. Stop beim Koala im Baum kann man die langsam nachlassende Begeisterung halt einfach nicht mehr verbergen. :-) Trotzdem ist Australien eine Reise wert! Allein die skurile Tierwelt ist sehenswert! Und nachdem man die Tiere alle in freier Wildbahn erleben durfte, ist ein Besuch im Zoo irgendwie auch sehr langweilig bis verstörend. Kängurus, die man in einer weiten Steppe beobachten konnte auf einmal in einem Mini-Gehege rum hopsen zu sehen ist dann ein recht trauriger Anblick.

Alles in Allem: Eine grandiose Reise! Gelernt, was der Unterschied zwischen Urlaub machen und Reisen ist. Viel erlebt, viel zu erzählen und viel Vorfreude auf die nächste Reise! Einen Urlaub wird es für uns wohl so schnell keinen mehr geben...

 

Auf geht's zur letzten Tour: Kangaroo Island ruft. Dummerweise ruft die kleine Insel im Süden Australiens schon sehr früh morgens. Im Dunklen holt uns der Bus ab und bringt uns zur Fähre. Dort lernen wir unseren freundlichen Fahrer kennen, der uns die nächsten 2 Tage die dünn besiedelte Insel zeigen darf. Der erste Tag ist direkt dicht bepackt mit Schaffarm, Robben-Beobachtungsstation, Eukalyptusfarm und einer Riesen-Sanddüne, die man mit gewachsten Snowboards hinab fahren kann. Und natürlich Kängurus & Koalas in freier Wildbahn!

Am Abend beziehen wir Quartier in einem abgelegenen Gästehaus mitten im Nirgendwo und bereiten mit der Gruppe ein tolles Barbecue zu. Neben Rind und Würstchen landet auch Känguru auf dem Grill.

   

  

  

Der zweite Tag geht etwas gemütlicher von statten. Ein bisschen Sightseeing, bizarre Felsformationen, traumhafte Strände und noch mehr Kängurus und Koalas stehen auf dem Plan. Nebenbei lernen wir noch, was es mit "Road Side Delivery" auf sich hat und warum da deswegen ein Kühlschrank im Gebüsch steht... Die australische Anwort auf die Paketstation :-) 

Adelaide hat leider zu. Wir müssen feststellen, dass an Karfreitag auch in Australien so ziemlich alle Geschäfte geschlossen haben. Außer dem botanischen Garten bietet die Stadt somit nicht all zu viel zu entdecken. Nachdem wir nun alle botanischen Attraktionen der Stadt gesehen haben verschlägt es uns am Abend ins Kino - wenigstens das hat geöffnet :-)

Weiter geht es. Wir verlassen Melbourne und starten zu einer Bustour entlang der Great Ocean Road, die uns in 3 Tagen nach Adelaide bringen soll. Früh morgens sammelt uns ein etwas "grumpy" gelaunter Busfahrer ein - ein Zustand, der sich während der Tour nicht wesentlich verbessern wird... :-)

Die Great Ocean Road gilt als eine der schönsten Küstenstraßen der Welt. Eine imposante Steilküste mit Leuchtturm wird zum ersten Fotostopp angesteuert. Es folgen weitere, ebenso imposante Kalksteinfelsen, ein paar Koalas und bunte Vögel und zum Abschluss des ersten Tages noch ein Sonnenuntergang aus dem Bilderbuch vor der tollen Kulisse von ein paar Kalksteinfelsen - nämlich den 12 Aposteln. 

 

Brisbane empfängt uns mit wolkenverhangenem Himmel. Das Hotel wartet mit einer kleinen Überraschung auf: Ohne "Vorwarnung" erhalten wir ein Upgrade vom Hotelzimmer zum Mini-Appartement mit Wohnzimmer und kleiner Küche. Es bleibt uns allerdings keine Zeit, diesen Luxus zu genießen, da uns am nächsten Tag der Flieger nach Melbourne bringt. Die Stadt erweist sich als deutlich ergiebiger als Brisbane: Kostenlose Fahrten mit der historischen Straßenbahn, ein Comedy-Festival mit Programm auf mehreren Bühnen in der Stadt und viele Ecken mit lustiger, legaler Streetart.

Von hier aus starten wir zu einer 2-tägigen Tour raus auf die Halbinsel Philip Island. Ein weiterer Tierpark mit Känguruhs, Wallabys und den obligatorischen Koalas steht zu Beginn der Tour. Am Nachmittag werden wir auf der Insel im Nieselregen in einem Hostel abgesetzt. Der Rest der Mitfahrer im Bus war schlauer und hat den Trip als Tagestour gebucht. In diesem nahezu menschenleeren Hostel am Ende der Welt bleibt außer einem Strandspaziergang im Nieselregen nicht viel zu tun. Am Abend machen wir uns auf den Weg über die Brücke in die "Stadt" am Festland und essen in einer ebenfalls relativ leeren Pizzeria zu Abend. Der immerhin mit ein paar Menschen bevölkerte Pub leert sich kurz nach unserer Ankunft vollständig - es kommen allerdings später noch ein paar wenige Menschen hinein, so dass wir zumindest nicht ganz alleine darin sitzen müssen. Am nächsten Morgen besichtigen wir die örtliche Schokoladenfabrik, um dem Nieselregen wenigstens für eine halbe Stunde zu entgehen. Am Mittag werden wir vom Tourbus wieder eingesammelt und es stehen der Besuch auf einer historischen Farm sowie das abendliche Anlandkommen der Pinguine auf dem Programm. Letzteres entpuppt sich als Massenveranstaltung - nicht nur was die Anzahl der Pinguine angeht. Die Besucher werden busweise angekarrt und sitzen auf großen Tribünen am Strand, um das Anlandwatscheln der kleinen Pinguine zu verfolgen. Kann man sich antun, muss man aber nicht...

Das verregnete Wochenende mit all seinen "Highlights" drückt dann doch ein wenig auf die Stimmung und so ist es umso besser, dass uns Melbourne mit deutlich besserem Wetter, schönen Attraktionen wie dem Luna Park, einem Vergnügungspark von Neunzehnhunderirgendwas mit Holzachterbahn, zurück empfängt.

 

Fraser Island ist mit 125 km Länge die größte Sandinsel der Welt. Trotz des sandigen Untergrunds ist die Insel von einem artenreichen Regenwald überzogen. Durch den Wald schlängeln sich Sandpisten, die nur mit wirklich geländegängigen Fahrzeugen befahren werden können.

Wir verbringen 3 Tage auf der Insel und erkunden mit einer 22-köpfigen Gruppe von "Cool Dingo Tours" die Insel. Unser Guide Martin kutschiert uns mit einem 4x4-Bus auf Basis eines höhergelegten MAN-Lkw (Zitat: "mean 400 horsepower german built driving machine") über die schmalen Dschungelpfade zu den schönsten Orten auf der Insel und erklärt uns allerlei Wissenswertes über die Insel. Dabei wird man ganz schön durchgeschaukelt. Am Strand erreicht der Bus bis zu 100 km/h. Richtig lustig wird es, wenn auf einmal ein "oh shit!" aus der Fahrerkabine ertönt. Das deutet nämlich darauf hin, dass Martin gerade einen Graben im Strand übersehen hat...  Aber halb so wild. Es waren nur 2 Räder in der Luft, nicht alle 4 :-)

Ein Postkartenmotiv nach dem anderen hüpft uns vor die Linse: Kristallklares Wasser in den Seen, riesige Sanddünen, ein Schiffswrack und natürlich Dingos, die australischen Verwandten des Hundes.

Zwischendrin gibt es immer wieder Gelegenheit zum Baden in den Seen inklusive Paddle Boarding, einer Art Surfbrett, auf dem man stehend übers Wasser paddelt.

Weiteres Highlight: Ein Rundflug mit einem kleinem Flugzeug. Start und Landung am Strand!

Die Unterbringung erfolgt in einfachen aber zweckmäßig eingerichteten Lodges mitten im Urwald. Essen, Bier und Cocktails in großen Pitchern gibt es in der Dingo Bar. So lässt es sich durchaus aushalten :-)

Erste Station: Brisbane.

Wir treffen Nino und Simon von unserer Thailandreise (ein neuer Beitrag zum Thema Welt = Dorf), erkunden ein wenig die Stadt mit schönen Parkanlagen, die seit der Expo 1988 das Stadtbild verschönern und unter anderem mit einem kostenlos nutzbaren Pool an einem künstlichen Strand aufwarten.

Am nächsten Tag besuchen wir das Lone Pine Koala Sanctuary, einen Tierpark, in dem es neben Koalas auch Kängurus, Dingos und viele andere australische Tiere zu sehen gibt. Die Kängurus sind recht entspannt, liegen faul in der Sonne und lassen sich von den Besuchern füttern.

Im botanischen Garten von Brisbane legen wir am Seerosenteich eine kleine Pause ein. Wo man in Deutschland Enten füttert bekommt man in Australien Besuch von ein paar Echsen, die auf den Boden gefallene Krümel klauen und scheinbar überhaupt keine Scheu kennen.

Das mit den Fotos gestaltet sich ein wenig schwierig. Da wir ja mit leichten Gepäck reisen haben wir nur ein Tablet eingepackt. Und damit ist sowohl das Schreiben von Einträgen als auch das Posten von Bildern fast nicht so einfach. Aber wir geben unser Bestes...