Nachdem meine Semesterferien durch ein 2-wöchiges Blockseminar arg zusammengeschrumpft sind, nutze ich die letzte Woche vor dem Sommersemester so gut es nur geht. Jeden Tag von morgens bis abends streichen, bohren, schleifen, spachteln, kehren, putzen,.. Das Schöne nach so einem langen Tag ist, wenn man abends sehen kann, was man geschafft hat. Man hat einfach ein verdammt gutes Gefühl, wenn man spät abends im Licht des Baustrahlers zufrieden sein Werk betrachet. An einem Tag hatte ich den Kamin angezündet, da die Heizung ausgeschaltet war. Als ich spät Abends die letzte Runde durchs Haus machte, kam ich im Dunklen ins Wohnzimmer und im Kamin flackerte das Feuer… in dem Moment wusste ich, wofür die ganze Plackerei gut sein wird. Schon in wenigen Wochen wird im Wohnzimmer beim Kamin unser neues Sofa stehen…
Leider stellt sich schnell heraus, dass einige Arbeiten überhaupt nicht dazu geeignet sind, dieses Gefühl von innerer Zufriedenheit zu erzeugen. Karfreitag war so ein Tag, an dem einfach nichts rund lief. Da ich nicht so viel Lärm machen wollte, blieb der Schleifer aus und ich wandte mich den leiseren Arbeiten zu. Das Gästezimmer soll angestrichen werden. Die Decke erstrahlte schon seit Donnerstag in frischem Weiß; die Wandfarbe aus dem Aldi (12,- €) deckt wirklich beim ersten Anstrich! Ein Vormittag sollte für die 4 Wände ja wohl ausreichen… ein leichtes, freundliches Terracotta sollte es werden, damit der 40m² große Raum nicht ganz so steril wirkt. Das Mischverhältnis auf der Flasche Abtönfarbe sagt mir, dass die gesamte Menge bei einem 10L-Eimer gerade mal für einen leichten Terracottaschimmer reicht… also mal mutig die halbe Flasche in den 11L-Eimer eingerührt… Au weia! Was ist das?!? Schweinchenrosa! Ein Probeanstrich bestägigt die Befürchtungen: Das geht gar nicht!
Also wieder zurück verdünnt: 2 Teile weiße Farbe, 1 Teil schweinchenrosa ergibt einen brauchbaren Farbton. Das Austesten, Rück-Mischen, mehrmaliges Auswaschen der Rollen, Probeanstreichen,… verschlingt den halben Tag und pünktlich zum Mittagesssen ist die erste Wand fertig. Eigentlich sollte es der ganze Raum sein 🙁
Am späten Nachmittag geht mir 2m² vor Ende der Wand die Farbe aus. Jetzt reicht es mir; auf ein weiteres Anmischen habe ich für heute keine Lust mehr, ich brauche Ergebnisse! Ich schnappe mir den Bohrhammer und eine Neonröhre und gehe in den Keller. 2 Löcher in die Decke, Dübel rein, Lampe drangeschraubt, Kabel angeschlossen, Deckel zu, Licht an, brennt. So muss das sein.