Malaysia – Kuala Lumpur

Kuala Lumpur fügt einen weiteren Kontrast zu unseren Asieneindrücken hinzu. Moderne Glasbauten, Wolkenkratzer, Essen aus allen Ecken der Welt (unser Abendessen: japanische Nudeln und mexikanischer Burrito) und ein europäisch anmutendes Stadtbild. Man fühlt sich wie in einer westlichen Metropole, über die ein großer Eimer Asien ausgekippt wurde. Die verschiedenen Religionen und Kulturen scheinen hier recht gut nebeneinander zu koexistieren. Ansichten wie ein muslimisches Pärchen, sie mit Kopftuch, er mit Superman-t-shirt, Arm in Arm im Einkaufszentrum erwartet man nicht unbedingt.

Die  Sehenswürdigkeiten sind an einem Tag abgeklappert. Twin Towers, Fernsehturm, Chinatown,… An zweiten Morgen brechen wir früh auf und fahren mit dem Zug zu dem Batu Höhlen aus der Stadt raus. Einer der größten Hindutempel in einer Höhle, die über 250 Stufen, vorbei an einem riesigen goldenen Buddha, zu erreichen ist. Zahlreiche Affen bevölkern die Tempel und die große Treppe und klauen den Touristen alles, was nach etwas Essbaren aussieht. Nach dem Betreten der Höhle macht sich eine gewisse Ernüchterung breit. Die Tempelanlage ist von  Souvenirhändlern in Beschlag genommen, die blinkende Led-Spielzeuge und anderen Kitsch anbieten. Zu den Affen gesellen sich Tauben und Hühner und in jeder Ecke der Höhle liegen Dreck, kaputte Stühle, Baumaterial und Unrat. Der Haupttempel ist mit großen Lautsprechern und Flachbildfernsehern „dekoriert“ und wird mit indischer Musik beschallt. Irritierend.

Beim Abendessen im Food Court setzt Marco die von mir begründete Tradition fort und isst mein Essen. Diesmal war allerdings der Kellner schuld, der das Gericht falsch benannt hat und auch auf mehrmalige Nachfrage versichert hat, dass das das richtige Gericht sei. Mein „spicy“ bestelltes Gericht brachte Marco dann hart an die Belastungsgrenzen seiner Geschmacksnerven, aber er hat tapfer durchgehalten 😉

Am Abend gönnen wir uns einen Cocktail in der Luna-Bar auf dem Dach des Pacific Regency. Eine der Top-Adressen der Stadt mit fantastischer Aussicht. Wir fühlen und mit unserer lockeren Kleidung zunächst etwas deplatziert, das Servicepersonal zeigt uns jedoch, dass die Location nicht so exklusiv sein kann, wie sie aussieht. Der Kellner (wir taufen ihn Poolboy, denn kellnern muss er wohl erst noch lernen) bringt unserer Gruppe von 14 Personen eine (!) Cocktailkarte, verschwindet nach 2 aufgenommenen Bestellungen, um etwas zu Schreiben zu holen und kommt mit einer Serviette wieder und malt darauf unsere Bestellungen. Wodka Sour kennt er wohl nicht und bringt Simon erst einmal Wodka Lemon. Den Unterschied zwischen Caipirinha und einem Daiquiri hat ihm  offensichtlich auch noch niemand erklärt, denn er bringt 3 falsche Cocktails und zudem ein Glas mit Sprung, das ausläuft. Der Whiskey kommt stilecht im Plastikglas, beim Bezahlen möchte er einen Geldschein mit einem kleinen Riss nicht akzeptieren und reklamiert mit Nachdruck eine angeblich fehlende Münze im Wert von nicht einmal einen Cent, die er allerdings nur übersehen hat. Doch wohl mehr Schein als Sein.

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